Zur Hochzeit

Wenn ich an dich denke, fliegen die Sinne dahin,

rasen und verweilen im gleichen Sinn.

Wie das Blute in Wallung schwingt,

so lieblich mein Herzschlag erklingt.

Mein Leib, er brennt gar fiebergleich,

der Liebesrausch zeichnet die Welt mir weich,

erstrahlt über alle Schwermut erhaben,

werden stille Worte vom Winde getragen,

über Berg und Tal in Deine sanften Hände gelegt,

im selben Moment spür ich, wie Dein Herz sich regt.

 

Wenn auch Hindernisse uns den Geist verwirren,

schreckliche Gestalten uns aus dem Dunkel anstieren,

der Mund so trocken, die Kehle voll Staub,

dass uns die Verzweiflung den Atem raubt,

dichte Schwaden uns den Blick versperren,

und wir wie im Wahn an der Lösung zerren,

brauch ich nur Deine Hand in meiner spüren,

denn ich weiß, Du wirst mich führen,

wirst mich halten auch in tiefster Seelen Not,

bist mein Hafen und mein Rettungsboot.

 

Mit zarter Lieb´ schau ich Dich an,

Du bist alles, was ich mir je ersann´,

bist mein Herz, mein Glück, meine Freud´,

Die eine, die auch keine klaren Worte scheut.

Auch wenn wir uns hart aneinander reiben,

vermagst Du in meine Seel´ zu schreiben,

so zärtlich, leis und sacht,

wirst nie missbrauchen Deine Macht,

Du bist Die, Die ich behalten mag,

ganz und gar, bis zu meinem letzten Tag.


Verstecken im Schlosspark

Wir trafen uns an einem sonnigen Tag,

Heiterkeit und Lachen vor uns lag.

Verstecken im Schlosspark wollten wir spielen,

wurde einer gefunden, sollte er schielen.

 

Unsere Mitspieler waren schnell gefunden,

drehten Sie doch Tag ein Tag aus Ihre Runden.

Alle waren herzlich gerne eingeladen,

Wer alles mitmachte, gab es noch zu erraten.

 

So fingen wir als erstes an,

und als unser Spiel begann,

zählten wir von Zwanzig hinab,

bei Null nahmen wir den Starterstab.

 

Hielten jeder eine Seite,

blickten nah und in die Weite.

Schauten hinter jeden Strauch,

in die Schuppen natürlich auch.

 

Der Elefant aus dem Schlosszoo machte mit,

versteckte sich im Sauseschritt.

Doch wohin mit einem großen, grauen Elefant?

Schwups quetschte er sich in den Geräteschrank.

 

Auch das Nashorn war schon versteckt,

hat sich unter dem Feldbett im Grillzelt gereckt.

Ja selbst der sonst so stille Geier,

hockte im Stall neben der Hühner Eier.

 

Ein dicker Rabe saß auf einem Ast,

dieser bog sich vor lauter Last.

Die Raupe auf dem Blatt war schwer zu sehen,

doch auch Sie musste schielend zum Anfang gehen.

Die Katze zwängte sich ins winzige Mäuseloch,

eine Maus luftschnappend unter Ihrem Bauch vor kroch.

Erschöpft blieb sie auf dem Rücken liegen,

Wir fanden Sie als Nummer Sieben.

 

Eingerollt im Laub war der Igel gar,

man Ihn erst auf dem zweiten Blick sah.

Der weiße Hase hat sich als Brunnenfigur aufgestellt,

wir kitzelten Ihn, bis sein Lachen lautstark gellt.

 

Der Pfau, der vornehme Vogel, schlug ein Rad,

im Rosenbusch er sich versteckt hat.

Ein Nachteil waren die dicken Stacheln,

sie zwickten Ihm im Po und er musste Rascheln.

 

Der Bär hat sich im Honig verklebt,

die Luft anhaltend er vorm Bienenstock steht.

Die Bienen surren um Ihn herum,

Sie nehmen Ihm den Diebstahl krumm.

 

Zwei Schmetterlinge wollten Blumenblüten sein,

setzen sich auf einen starken Grashalm zu zwein.

Weit ausgebreitet haben Sie Ihre schönen Flügel,

bildeten jedoch die einzige Blume auf dem Steinhügel.

 

Der Hund vom Parkwächter war mit dabei,

versteckte sich bereits bei der Zahl Drei.

Regungslos lag er auf seiner Hütte,

sein Name war Harald Lütte.

 

Das Alles war ein großer Spaß,

nur beim Frosch, wurde man etwas nass,

saß er doch unter der gelben Teichrose,

da bekam man eine ganz nasse Hose.

 

Als Alle waren aufgefunden,

drehten wir im Schlosspark einige Runden.

Vergnügt saßen wir auf der hölzernen Parkbank,

Ein heißer Kakao mit Sahne war unser Lieblingstrank.

 

Damit die Hose wieder trocknen kann,

zündeten wir ein kleines Feuerchen an.

Da fielen uns lustige Sachen ein,

Schnell hüpften wir auf einem Bein.

 

Noch einmal gedreht im lachenden Reigen,

die Hände feste aneinander reiben.

Kawumm! Mit einem Knall und Rauch,

So war das Ende vom Zauberbrauch.

Marshmallows und Knüppelbrot,

machten unsere Wangen rot.

Wir aßen bis zum Morgengrauen,

Jetzt konnten wir dem Farbspiel schauen.

 

Zart Rot bis grell Orange war zu sehen,

dunkles Blau bis Violett tat seine Kreise drehen.

Weiße Wolken zeichneten Phantasiebilder,

und der liebe Mond verbarg sein Silber.

 

Das war alles furchtbar fein,

doch nun schliefen wir müde ein.

Schlossen unsere schweren Lider zu,

und träumten sanft in aller Ruh.

 

Wir träumten vom Verstecken spielen,

vom Frühjahr, bis die bunten Herbstblätter fielen,

im Winter kann man sich auch haschen,

und danach gemütlich Köstlichkeiten naschen.

 

So schön träumen sollst auch Du,

drum kuschel Dich ins Bettchen nu.

Deine Eltern lächeln Dich lieb an,

der Mond Dir noch ein Schlaflied sang.



Das Fenster

Als ich neulich spazieren ging

und eine Melodie auf meinem Lippen hing,

entdeckt ich eine Rankenwand,

hinter der schüchtern ein Fenster stand.

 

Dies Ding aus schlichtem Glas

gegossen in einer süßen Form, das war´s,

was meine Fantasie beflügelte

und ich immer länger grübelte.

 

Was mag sich hinter ihm verbergen?

Ein unbekanntes Land bewohnt von Zwergen?

Könnt´ es sein, es birgt einen Raum voll Schätze,

der die Augen mit Goldgier benetze.

 

Möglich es führt mich in ein neues Leben,

was würd´ ich für das Wissen geben.

Doch vielleicht verirr ich mich im Innern,

das könnt´ meinen Gemütszustand verschlimmern.

 

Wenn ich nicht mehr zurück fände,

wär´ ich eingeschlossen in hohe Wände,

die Mauern wären dann mein Grab,

läge auf kalten Boden, nicht im Sarg.

 

Jahr für Jahr wär ich als Geist gefangen,

stets müsst ich um mein Seelenheil bangen.

Kein Tölpel käm´ mich zu erlösen,

da man denkt, ich sei besessen vom Bösen.

 

Diese Gedanken, sie schrecken mich,

je länger ich vor dem Fenster schlich,

schnell sollt ich weitergehen,

ohne mich nochmal um zu drehen.

 

So wandle ich ungewiss weiter,

das Leben ist wunderbar heiter.

Die Angst, sie war zu groß,

ein Thor, ja das bin ich bloß.

 

Nun stell´ ich mir seitdem die Frage,

was geschehen wär´ an diesem Tage,

hätt´ ich das Fenster bezwungen

und nicht nur meine Einbildung besungen.


Novembertag

An einem Novembertag wie diesem,

wunderbar diesen Anblick zu kriegen.

Der Fluss ist gänzlich nebelverhangen,

kein Blick schafft es in die Ferne zu langen.

Aus dem undurchsichtigen Mantel hervor,

erkennt man der kargen Bäume Kontur.

Äste ragen knöchern, schwarz in die Luft,

all´ ihre Blätter sind verpufft.

Würden jetzt die Krähen schrei´n,

dränge es mir durch Mark und Gebein.



Der Aha-Effekt

Das

Erwachen in der

Realität

 

Ahnungslos

Hineingetaumelt - 

Aufgewacht

 

Eine

Fahrlässigkeit

Förderte

Einen 

Kunstvoll inszenierten

Tagtraum


In einer Eiche ist´s so schön

- eine Geschichte in Reimform.

 

 

Von einem Traum will ich berichten,

von den Elfen und den Wichten.

Denen sind wir begegnet,

als es so stark hat geregnet.

 

Wir wanderten durch den Wald,

plötzlich wurd´ es furchtbar kalt.

dunkel grollend drohte der Himmel,

im Elfendorf erklang die Unwetterbimmel.

 

Eine alte, dicke Eiche,

stand unten am Biberdeiche.

ein Glück war sie von innen hohl,

genau, wie eine Höhle sein soll.

 

Schnell huschten wir hinein,

ein Blitz schlug knapp neben uns ein.

Als würde man Eimer auskippen,

begann es in strömen zu schütten.

 

Schützend hielt ich Dich im Arm,

endlich wurde Dir wieder warm.

Heute warst Du der, der fror,

frech kicherte ich in Dein Ohr.

 

Urplötzlich stob eine Elfe hinein,

sie war so niedlich, so winzig klein.

Sie schüttelte sich im Unterstand,

wrung aus ihr kleines, feines Gewand.

 

Sie schimpfte keck vor sich hin,

für so eine zarte Elfe klang das schlimm.

Dann sah sie uns und war ganz erschrocken,

wir Beide waren ja noch trocken.

 

Wir lachten gemeinsam über den Schreck,

alsbald war dieser wieder weg.

Mit einem Rumps wurden wir geschubst,

dass die Eiche nur so hat gelupft.

 

Vor uns stand ein Wicht,

mit einem gar grimmigen Gesicht.

Mürrisch schüttete er seine Schuhe aus,

ein kleiner Wasserfall lief heraus.

 

Auch seine Zipfelmütze war nicht mehr starr,

ei, wie lustig das anzusehen war.

Doch für ihn war´s ein großer Verdruss,

da er sie nun stärken und bügeln muss.

 

Eine kleine Laterne hatte er dabei,

die uns Licht brachte, eins, zwei, drei.

So konnten wir uns alle besser sehen,

wir mussten eng beieinander stehen.

 

In der Eiche war es nun wirklich eng,

ein richtiges Gewimmel und Gedräng´.

Wie Bindfäden fielen die Regentropfen,

der Wicht nahm seine Flasche mit Hopfen.

 

Etwas entfernt erspähten wir Farben,

die einen Regenbogen in sich bargen,

ganz deutlich war er zu sehen,

als könnt´ man über ihn gehen.

 

Das könnte man ganz wunderfein,

doch müsste man sehr achtsam sein.

Denn am Ende steht der Topf voll Gold,

das ist dem Troll wahrlich hold.

 

Wenn man es nehme, gäbe es wildes Geschrei,

der Troll ließe einen nicht mehr frei.

So berichtete es der Wicht,

er hat es selbst erlebt, sei keine Lüge nicht.

 

Wir kannten bislang nur liebe Trolle,

die waren sanft, wie Schafwolle.

Mahnend hob der Wicht den Finger,

solang ´s nicht ums Gold geht, sind´s liebe Dinger.

 

Ja, das leuchtete uns ein,

die Elfe zauberte uns etwas Wein.

Für uns war´s nur ein Fingerhut,

aber wahrlich! der war gut!

 

Fuhr gleich in den Kopf hinein,

so trügerisch ist manchmal der Anschein.

Lustig Lachen drang aus der Eiche,

ob der Regen nicht langsam reiche?

 

Kaum haben wir das ausgesprochen,

ist der Himmel aufgebrochen,

die Sonne schien in voller Pracht,

na, wer hätte das gedacht?

 

Aus der Eiche schallte lautes Gelächter,

"Da ist wohl jemand der Wetter-Wächter!"

Doch wer von uns, da gibt´s keinen Plan,

angesäuselt nahmen wir uns in den Arm.

 

Munter singend, hüpften wir durch den Wald,

schau an, der Morgen kommt alsbald.

Das Morgenrot zieht glühend heran,

verschlafen drück ich aus den Weckalarm